Weiß nich, ob Ihr das jemals braucht, aber ich hab mit die Mühe gemacht, das folgende mal rauszufinden, weil meine Frau jetzt einen Schneideplotter ihr Eigen nennt, und der natürlich mit amerikanischen Papierdicken hantiert statt mit europäischen. Letztendlich hat sie zwar Versuch und Irrtum gemacht, aber da war’s schon zu spät. Also hier meine Erkenntnisse …
US-Amerikanische Papierdicke, bzw. Papiergewichte, werden in „Pfund/Ream“ angegeben, wobei ein „Ream“ (meistens) ein Stapel von 500 Blatt Basispapier ist (wohl Bögen im größten Format, in dem das Papier zunächst produziert bzw. von der ursprünglichen Rolle geschnitten wird – zum Teil hat das möglicherweise aber auch schlicht historische Ursprünge). Anders als unser System, das sich immer auf einen Quadratmeter einer Papiersorte bezieht, ist die Angabe nach dem USA-System also abhängig vom Papierformat!
Das heute gängigste Papierformat und typische Drucker-Papierformat in den USA hat die Formatangabe „Letter“ (oder „ANSI A“ oder auch „ANSI Letter“) und Abmessungen von 8.5″×11″ (“ für „Zoll“ bzw. „inch“, was 2,54cm entspricht), also 215.9×279.4 mm² (vgl.: DIN A4 mit 210×297 mm²). Ein Bogen „Letter“ entspricht 2 übereinander angeordneten Bögen „Ledger“ („Kassenbuch“ https://en.wikipedia.org/wiki/Ledger) mit 17″×11″ welche wiederum ihrerseits aus Basis-Bögen vom Format 17″×22″ geschnitten werden (aus einem Ledger-Basis-Bogen werden also 4 Letter-Bögen ausgeschnitten). Statt mit „Ledger“ werden dieselben Basisbögen auch mit „Bond“ bezeichnet oder mit „Ledger/Bond“ oder umgekehrt.
Bei amerikanischem Papier findet sich nun in der Regel eine Angabe mit der Einheit „lb“. Das steht – nicht nur hier, sondern ganz allgemein – für „Pfund“ und bezieht sich ohne weitere Angaben (wie „Text“ oder „Cover“) auf Basisbögen vom Typ „Ledger/Bond“. Wenn man also 500 Bögen im Basisformat eines bestimmten (Letter-)Papiers übereinander legt, dann wiegt der Stapel die angegebene Zahl in Pfund.
Ein (amerikanisches) Pfund entspricht rund 453,59g. In einen Quadratmeter passen 4,1444 Ledger-Basisbögen. Um eine Angabe von „X“g/m² (bzw. „gsm“ (= grams per squre meter)) in „Y“lb/ream umzurechnen, muss man diese also durch 4,1444 und durch 453,59 teilen und anschließend mit 500 mal nehmen.
Anders gesagt: der Umrechnungsfaktor ist (für Letter-Papierbögen) 0,266 bzw 3,76 – je nach Richtung und Vorgehensweise, wobei „lb/ream“ kleinere Zahlen sind als dazu analoge „gsm“-Angaben.
Beispiele:
gsm | lb/ream (Ledger/Bond) |
75,2 | 20 |
80 | 21,3 |
120 | 31,9 |
300 | 79,8 |
Eine etwas weniger exakte aber dafür umfassendere Übersichtstabelle (das „Ream“ wird in der deutschen Papierindustrie offenbar als „Ries“ bezeichnet) findet sich z.B. hier:
http://support.ricoh.com/bb_v1oi/pub_e/oi_view/0001073/0001073921/view/preparation/int/0166.htm
Sonstige Quellen:
https://en.wikipedia.org/wiki/Letter_(paper_size)
https://en.wikipedia.org/wiki/Paper_size#North_American_paper_sizes
https://en.wikipedia.org/wiki/Paper_size#Standardized_American_paper_sizes
https://en.wikipedia.org/wiki/Grammage
https://www.qinprinting.com/paper-weight-conversion-gsm-to-lbs/